Natodraht wird aus Stahl hergestellt und wird hierzulande auch als S-Draht bezeichnet.
Hergestellt wird Natodraht aus normalem oder verzinktem Stahl. Der Innendraht wird verzinkt, die Schneiden selbst werden aus rostfreiem Stahl gefertigt. Der Draht wird zunächst gestanzt und anschließend feuerverzinkt, um seine Langlebigkeit zu sichern.
Verwendet wurde der Natodraht in Zeiten des ersten Weltkriegs in einer vereinfachten Form. Aus Stahlbändern wurde Flachdraht mit dreieckigen Schneiden ausgestanzt. Dieser Draht konnte wesentlich schneller produziert werden als normaler Stacheldraht. Um 1970 dann wurde der Natodraht auch außerhalb des militärischen Bereichs eingesetzt. Er wurde in den USA als äußere Grenzbefestigung an Gefängnissen installiert. Der Natodraht wurde in der Folgezeit immer weiter entwickelt, da er leichter ist als herkömmlicher Stacheldraht, aber dennoch die gleiche Schutzstufe erreicht.
Heute wird der Natodraht für Straßensperrungen und Gebäude- bzw. Geländesicherungen einesetzt. Der Draht vermag Radfahrzeuge und leichte Panzer abzuwehren, in dem er Reifen zerschneidet und auch abschert. Er wickelt sich um die Achsen, was bei der Entfernung des Drahtes einen erheblichen Zeitverlust mit sich bringt. Aufgrund der hohen Verletzungsgefahr wird Natodraht meistens auf Mauern angebracht. Natodraht hat bei versuchter Überwindung den Effekt, sich in Kleidung und Haut zu verhaken - je vehementer der Befreiungsversuch, desto tiefer schneidet der Draht ein.
Eingesetzt wird Natodraht in den Schneidestärken 10-15 mm, 20-25 mm und 60-66 mm, wobei nicht fest steht, ob eine breitere Schneide wirklich effektiver ist. Allerdings ist sicher, dass der Abschreckeffekt bei größerer Schneidlänge umso höher ist. |